ganz abgesehen davon, dass in diesem Frühjahr sowieso schon vieles neu und anders ist als gewohnt.
Auch in Zeiten von Corona lockt der Frühling ins Freie. Diesem Ruf darf gefolgt werden – natürlich unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln. Genießen Sie die die jetzt üppig sprießende Natur auf Spaziergängen und Fahrradtouren. Wählen Sie dazu Routen und Tageszeiten, bei denen Sie nicht mit zu viel Menschenandrang rechnen müssen.
Ein Spaziergang oder eine Runde mit dem Fahrrad ist allemal wohltuender als der Gang zum Supermarkt; den sollten Sie lieber jüngeren Angehörigen oder freiwilligen Helfern überlassen. Zudem finden Sie auch entlang des Wegs die eine oder andere wohlschmeckende Zutat für köstliche Frühlingsgenüsse.
Liegt auf Ihrer Route ein Erdbeerfeld zum Selbstpflücken? Die frühen Sorten reifen jetzt schon. Erdbeeren sind nicht nur nachmittags ein Genuss zum Eis oder als Kuchenbelag, sondern geben als Smoothie auch schon morgens einen vitaminreichen Frischekick für den Start in den Tag.
Löwenzahn blüht derzeit auf vielen Wiesen in kräftigem Gelb. Sammeln Sie ein paar Handvoll Blüten und Blätter und bereiten Sie daraus Löwenzahnhonig und Blütenbutter zu.
Wer es lieber herzhaft-würzig mag, sollte Ausschau nach Bärlauch halten: Der wächst in lichten Wäldern am Boden und ist ein wunderbares Würzkraut für Salat- und Gemüsegerichte. Außerdem ist Bärlauch die perfekte Zutat für ein rustikales Pesto. Alle Rezepte finden Sie am Ende dieses Artikels.
Vom Sammeln zum Ackern
Der 1. Mai ist der Tag der Solidarität – und somit genau der richtige Zeitpunkt, um ein neues Konzept der Agrarwirtschaft vorzustellen: Es heißt „solidarische Landwirtschaft“. Dabei tragen mehrere private Haushalte gemeinsam die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, helfen bei der Arbeit mit und erhalten im Gegenzug ihren Anteil vom Ernteertrag.
So fördert und erhält solidarische Landwirtschaft die Vielfalt der bäuerlichen Landwirtschaft, stellt regionale Lebensmittel zur Verfügung und ermöglicht Menschen einen neuen Erfahrungs- und Bildungsraum.
Über ein Projekt in der Nähe von Düsseldorf berichtete kürzlich die WDR Lokalzeit.
Ob es auch in Ihrer Nähe ein Projekt für Solidarische Landwirtschaft gibt, sehen Sie hier.
Mai-Genuss in süß und würzig! Die Rezepte:
Erdbeersmoothie
- eine Handvoll Erdbeeren
- ½ Glas Orangesaft
- eventuell eine Handvoll Crushed Ice
Erdbeeren und Orangensaft mit dem Pürierstab oder im Standmixer cremig pürieren und aufschlagen. Beim Pürieren mit Crushed Ice wird die Mischung nicht nur kälter, sondern auch schaumiger und voluminöser.
Löwenzahnhonig
- 100 Löwenzahnblüten
- 1/2 Liter Wasser
- 1 Zitrone
- 500g Zucker
Blüten bei Sonne pflücken, unter fließendem Wasser gründlich abspülen und in einen Topf geben. Das Wasser hinzufügen, ebenso wie die in dünne Scheiben geschnittene Zitrone (die Zitronenkerne vorher entfernen).
Die Mischung 15 Minuten köcheln und dann im Topf 24 Stunden (am besten über Nacht) an einem kühlen Ort ruhen lassen.
Nach der Ruhezeit: Ein Sieb mit einem Leintuch (Geschirrhandtuch aus Leinen oder Baumwolle) auslegen und über einen Topf hängen Die Blütenmasse einfüllen und im Tuch ausdrücken, so dass der gewonnene Saft durch das Sieb in den Topf fließt. Die Flüssigkeit mit dem Zucker zu Sirup kochen. Das kann einige Stunden dauern; zwischendurch immer wieder umrühren.
Die Masse soll nur ganz schwach köcheln. Zur Kontrolle der Festigkeit einen Löffel voll auf einer Untertasse abkühlen lassen: Der Löwenzahnhonig ist perfekt, wenn er im abgekühlten Zustand Fäden zieht. Den Honig, dessen dunkle Farbe an Waldhonig erinnert, noch heiß in ein Schraubglas füllen.
Löwenzahnbutter
- 15 große Blüten vom Löwenzahn
- 12 zarte Blätter vom Löwenzahn
- 250g Butter
- 2 Prisen Salz
- ½ TL Zucker
- 1 Schuss Rapsöl
- 2 Spritzer Zitrone
Die Löwenzahnblätter waschen und in der Salatschleuder trockenschleudern, anschließend klein hacken. Die gelben Blütenblätter abzupfen und mit den gehackten Löwenzahnblättern unter die weiche Butter mischen. Salz und Zucker dazugeben, ebenso Öl und Zitrone. Alles gut vermischen und für einige Stunden in den Kühlschrank stellen. Die nun feste Masse zu Kugeln rollen. Oder formen Sie aus der Butter eine Rolle, schneiden diese in mehrere Portionen und wickeln sie in Frischhaltefolie und anschließend in Alufolie. So verpackt kann die Butter im Tiefkühler aufbewahrt und portionsweise entnommen werden.
Bärlauchpesto
- 3-4 Handvoll Bärlauchblätter (etwa 100g)
- 1 EL Pinienkerne
- 50g Pecorino oder Grana Padano
- 100 ml Olivenöl extra vergine
- 1 TL Pfeffer
- ½ TL Salz
Bärlauch gut waschen und putzen, mit den anderen Zutaten – aber nur etwa der Hälfte des Olivenöls – in einen Mixbecher geben und mit dem Stabmixer grob pürieren. Die Masse mit dem restlichen Olivenöl bedecken. Zwei bis drei Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Evtl. Mit schwarzem Pfeffer und Salz nochmal nachwürzen. In sterilisierte, möglichst kleine Konfitüregläser abfüllen. Kühl und dunkel lagern (Haltbarkeit: bis zu acht Wochen).
Bärlauch oder Maiglöckchen?
Bärlauchblätter ähneln den giftigen Maiglöckchen- und Herbstzeitlosenblättern. Bei Unsicherheit genügt es jedoch, ein Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Ein kräftiger Knoblauchgeruch ist die beste Vergewisserung, dass es sich um Bärlauch handelt.