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Vernetzt mehr erreichen

Auch wer es inzwischen nicht mehr hören kann, muss sich damit auseinanderzusetzen, dass über kurz oder lang alle Lebensbereiche weitgehend digitalisiert sein werden. Das beginnt mit der Filialschließung der Geldinstitute und den Druck, auf Onlinebanking umzusteigen, geht weiter mit Online-Terminvereinbarung bei Behörden und endet sicher nicht mit der elektronischen Gesundheitskarte.

Alles Themen, mit denen immer noch viele Senioren überfordert sein werden. Daher bemühen sich zahlreiche Organisationen, hier Hilfestellung zu leisten. Eine davon ist die BAGSO in Bonn. Diese „Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen“ ist die Interessenvertretung der älteren Menschen in Deutschland. Unter ihrem Dach haben sich rund 120 Verbände aus Seniorenarbeit und Seniorenpolitik zusammengeschlossen.

Um die Interessen der 50plus-Generationen zu stärken, wurde der BAGSO-Wirtschaftsdialog gegründet, ein Dialogforum von Vertretern aus Unternehmen, Wissenschaft, Politik und BAGSO-Verbänden.

Zwar ermöglicht eine zunehmend digitale Welt immer bessere Vernetzung, mehr Informationsaustausch und viele Erleichterungen im Lebensalltag, aber gleichzeitig steigen die Anforderungen an eine mehr nutzerfreundliche Gestaltung.

Genau darum ging es auf dem 20. BAGSO-Wirtschaftsdialog unter dem Titel „Vernetzt mehr erreichen“ im September 2019. Eingeladen waren neben Vertretern etlicher Verbände und Unternehmen auch Regina Neumann, Gabriele Eggert, Thomas Brandt und Armin Friesendorf für die Firma Henkel und die GdHP.

Umrahmt von verschiedenen Vorträgen wurden in drei interaktiven Workshops die Themen „Vernetzte Gesundheitsakte“, „Mein vernetztes Zuhause“ und „Digitalisierung im Finanzwesen“ diskutiert.

Die digitale Patientenakte, in Zukunft auch über das Smartphone abrufbar, soll einen besseren Überblick über die eigenen Gesundheitsdaten geben und unnötige Mehrfachbehandlungen vermeiden.

Ein vernetztes Zuhause kann nicht nur für mehr Bequemlichkeit, sondern auch für mehr Sicherheit sorgen, beispielsweise durch vernetzte Bewegungs- und Rauchwarnmelder, Herdüberwachung, Fallsensoren und Notruf-Uhren.

Bei der Digitalisierung im Finanzwesen ging es vordringlich um die Möglichkeiten und vor allem auch die Risiken der digitalen Bezahlverfahren.

Unter dem Titel „Hilfe für mich“ befindet sich in Zusammenarbeit eines Pharmazie-Unternehmens mit der Deutschen Schmerzliga eine interaktive Online-Plattform in der Entwicklung, die Schwerkranken Hilfe in allen Lebenslagen bieten soll.

Was vermutlich auch nicht allgemein bekannt ist, dass es seit 2016 es einen gesetzlichen Anspruch auf Aushändigung eines Medikationsplans in Papierform für Patientinnen und Patienten gibt, die mindestens drei verordnete Arzneimittel über vier Wochen oder länger anwenden. Im Normalfall wird der Plan von der Hausärztin oder dem Hausarzt erstellt. Er bietet eine Übersicht über alle Medikamente, die eingenommen werden.

Zusammenfassend muss gesagt werden, wenn man sich nicht aktiv im Umgang mit den digitalen Medien fit hält, wird man langfristig seine Autonomie verlieren und ist immer auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. (af)

2019 09 19 BAGSO 01B

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