Flexible Verpackungen kombinieren das Beste aus verschiedenen Arten von Materialien – wie Kunststoff, Folie, Papier und Aluminium – um Verpackungen für Lebensmittel und Non-Food-Produkte zu erstellen, die eine Reihe von Merkmalen wie Frische, Sicherheit, geringes Gewicht, Barriereschutz und mehr bieten. Diese vielseitige Verpackung schützt Produkte und verlangsamt den Prozess des Verderbens. Dadurch werden CO2-Emissionen reduziert, die mit dem Verlust von Lebensmitteln verbunden sind. Es ist jedoch schwierig, diese Verpackungen zu recyceln, da sie häufig zwei oder mehr verschiedene Arten von Materialien erhalten, die nicht in getrennte Ströme zurückgeführt werden können. Das Ergebnis: wertvolle Materialien gehen nach einem einzigen Leben als Verpackung verloren.
Allein in Europa stehen Verpackungshersteller vor der Herausforderung einer jährlichen Wertvernichtung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages in Form von Industrieabfällen aus flexiblen Verpackungen. Hunderttausende Tonnen dieses wertvollen Materials werden jedes Jahr entsorgt, weil die inkompatiblen Materialien in laminierten Folien nicht effektiv recycelt werden können.
Diese Wertvernichtung könnte bald schon der Vergangenheit angehören: Als führender Anbieter von Klebstoffen und Beschichtungslösungen für Verpackungen und Konsumgüter ist Henkel dem Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft verpflichtet. Die jüngste Beteiligung des Unternehmens am deutschen Recyclingspezialisten Saperatec unterstreicht seine Vorreiterrolle bei der Unterstützung nachhaltiger und über Klebstoffe und Beschichtungen hinausgehende Lösungen. Die patentierte Technologie des Startups bietet eine Lösung genau dort, wo die Industrie sie am meisten braucht: bei der Trennung der inkompatiblen Materialien in flexiblen Laminaten.
Verhindern, dass wertvolle Materialien zu Abfall werden
„Egal ob es darum geht, Lebensmittel frisch zu halten und Lebensmittelabfälle zu reduzieren oder darum, die Sicherheit von Lebensmitteln und die Fälschungssicherheit von Arzneimittel- und Medizinprodukten zu gewährleisten – flexible Verpackungen spielen eine wichtige Rolle für Verbraucher auf der ganzen Welt“, so Tilo Quink, Leiter des globalen Geschäfts für Verpackungsklebstoffe bei Henkel. „Flexible Verpackungen sind echte Lebensretter, doch der Ausschuss bei ihrer Produktion führt gleichzeitig zum Verlust wertvoller Rohstoffe in Form von Produktionsabfällen. Als Zulieferer dieser Branche sehen wir es als selbstverständlich an, uns für die Entwicklung neuer Lösungen zu engagieren, um unseren Kunden zu mehr Nachhaltigkeit zu verhelfen und den Wert der von ihnen produzierten Abfälle zurückzugewinnen.“
Henkel nahm 2016 die Zusammenarbeit mit Saperatec auf, mit dem Ziel, anwendungsspezifische und recycelbare Klebstoffe zu entwickeln und zu verbessern. Aus dieser Partnerschaft gingen maßgeschneiderte Klebstoffe hervor, die in Verbindung mit der Technologie von Saperatec die Output-Qualität sekundärer Rohstoffe deutlich verbessert. Infolge dieser Investition wird Henkel dieses Produktsortiment weiter ausbauen und optimieren. Gemeinsam mit Henkel bietet Saperatec Herstellern eine innovative und kostengünstige Recycling-Technologie, mit der Produktionsabfälle aus Polyethylen (PE), Aluminium und Polyethylenterephthalat (PET), auch dank des richtigen Klebstoffdesigns, wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können.
„Auf der Basis unserer langjährigen Erfahrung in der flexiblen Verpackungsindustrie entwickeln wir Laminierklebstoffe mit den höchsten Standards in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, Leistung und Effizienz“, so Helga Garmann, Leiterin der Produktentwicklung für Loctite Liofol Klebstoffe und Beschichtungen in Europa bei Henkel. „Unsere Klebstoffe für den Saperatec-Prozess verbinden alle diese Eigenschaften mit einem optimierten Trennverhalten.“
Wie funktioniert der Trennungsprozess?
In einem flüssigkeitsbasierten Prozess werden die verschiedenen Materialien der flexiblen Verpackungen voneinander getrennt, ohne sie dabei zu zersetzen. Die einzelnen Schichten (PE, Aluminium und PET) werden nach dem Trennungsprozess sortiert und als hochwertige, in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen einsetzbare Materialien in die Wertschöpfungskette zurückgeführt. Eine wichtige Voraussetzung für dieses hochwertige und hocheffektive Recycling von flexiblen Verpackungen ist die Verwendung geeigneter Klebstoffe.
Wie geht es weiter?
Henkel entwickelt weitere neue Klebstoffsysteme, um das Recycling anderer gängiger, flexibler Verpackungsstrukturen zu verbessern. Dazu zählen Klebstoffe für optimierte Rezyklateigenschaften und Beschichtungen, die bei Lebensmittelverpackungen inkompatible Kunststoffschichten ersetzen.
„Bei der Recycelbarkeit vieler Verpackungsarten machen unsere Klebstoffe und Beschichtungen den entscheidenden Unterschied aus“, so Quink. „Wir ermöglichen es unseren Kunden, ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen einzuhalten und als verantwortungsvolle Marken anerkannt zu werden. Auf dem Weg hin zu einer Kreislaufwirtschaft können Produzenten und Verbraucher auf unser breites Know-how und unsere umfassenden Lösungen zählen.“
Eine Aufgabe für die gesamte Industrie
„In einer neuen Kunststoffwirtschaft führt Plastik nie zu Abfall oder Umweltverschmutzung.“ Dies ist die Kernaussage von „New Plastics Economy“, einer Initiative der Ellen MacArthur Stiftung. Neben seinem Engagement in dieser dreijährigen Initiative ist Henkel außerdem ein Gründungsmitglied von CEFLEX, einem Konsortium aus mehr als 100 Unternehmen und Organisationen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, flexible Verpackungen – die aus mehreren, oft schwer zu trennenden Folienschichten bestehen – leichter recycelbar zu machen. Das Unternehmen ist darüber hinaus Gründungsmitglied der „Alliance to End Plastic Waste“ und Mitglied der „Sustainable Packaging Coalition“. Eine Kreislaufwirtschaft erfordert einen ganzheitlichen Ansatz und ist nur dann zu erreichen, wenn Unternehmen aus allen Stufen der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten.