Von der Idee bis zur Eröffnung in nur wenigen Wochen: So haben die „Kreativen Generationen“ ihre erste Online-Ausstellung auf den Schirm gebracht.
Interessiert es Sie, wie die Online-Ausstellung „Kreative Generationen 2020“ konzipiert und realisiert worden ist? Dazu hat Franz-Josef Walber, Gruppenkontakter der Gruppe „Farbeimer & Gipskopf“ und Koordinator der „Kreativen Generationen“, aus der unmittelbaren Erfahrung heraus einen kurzweiligen Artikel verfasst!
„Seit 13 Jahren organisieren wir die Gemeinschaftsausstellung ‚Kreative Generationen‘ im Gebäude A 33 von Henkel, bei der Pensionäre und Henkel-Mitarbeiter ihre künstlerischen Werke präsentieren. Aber in diesem Jahr ist alles anders: Ein kleiner, aber gefährlicher Virus spielt verrückt und wirft alle Planungen durcheinander. Was sollte geschehen? Einfach die Ausstellung mit allem Drum und Dran vergessen? Wir sind doch kreative Menschen, uns sollte doch etwas einfallen! Zumal wir doch bislang jede Ausstellung mit einer Spende an ein MIT-Projekt gekrönt haben. Könnten wir nicht einfach so tun, als ob wir die Ausstellung durchgeführt hätten und jeder der etwa 30 Aussteller – so viele waren es vergangenes Jahr – würde 20 Euro spenden? Aber würden dabei alle mitmachen?
Ich teilte unsere Idee der GdHP mit und stieß auf große Zustimmung. Die MIT-Initiative wiederum meldete schon bald die ersten Spenden von Künstlern der ‚Kreativen Generationen‘, wofür ich mich herzlich bedanke. Dann aber kam eine noch bessere Idee von Sylvia Korres aus der Geschäftsstelle der GdHP: Sie regte an, dass wir eine digitale Ausstellung durchführen und diese mit einem Spendenaufruf für unser bevorzugtes MIT-Projekt Bal Balika in Nepal verbinden könnten.
Wir hatten so etwas noch nie gemacht und hatten auch nicht das entsprechende Wissen. ‚Kein Problem‘, meinte Frau Korres und stellte die Verbindung zu Anja Schrieber aus dem Kommunikationsteam der GdHP her. Ich gebe ehrlich zu, ich dachte: ‚Lass Frau Schrieber das mal machen, hast du weniger Arbeit‘. Denkste! Ich musste meine Gruppe und die aktiven Henkelaner des letzten Jahres involvieren. Musste ihnen die Idee schmackhaft machen. Musste sie dazu bringen, sich ihre Bilder unter den Arm zu klemmen und sich zu den Räumen der GdHP zu bewegen, um sich fotografieren zu lassen. Kein einfaches Unterfangen, denn das Covid19-Virus war immer in aller Gedanken zugegen. Nach starker Bearbeitung am Telefon und mit Mails klappte es zum großen Teil. Nur in wenigen Fällen konnten Kreative nicht zu den Aufnahmen kommen oder der Fotograf nicht zu den Künstlern.
Die Fotoaufnahmen wurden unter strengen Hygienevorschriften durchgeführt. Jeder Künstler kam zum vorher vereinbarten Zeitpunkt und war schon wieder fort, wenn der nächste Teilnehmer eintraf. Der Fotograf Daniel Koke hatte seine Kamera und seinen Hintergrund aufgebaut, vor dem er den jeweiligen Akteur platzierte. Hat er nur mich dazu animiert, meine Kunstwerke mit unmöglichen Verrenkungen zu präsentieren? Ich glaube, die anderen mussten sich genauso strecken und biegen. Das war zum Teil aber auch sehr komisch und amüsant.
Das Ganze hatte große Ähnlichkeit mit dem Kreieren eines neuen Produkts: Immer wieder kamen neue und bessere Ideen, wie man diese Ausstellung bzw. Fotos gestalten könnte. Wir versuchten, die weiter entfernten Kreativen zu überzeugen, dass ihre Bilder unbedingt in diese Ausstellung gehörten. Wir schickten ihnen Beispiele, wie ihre Partner oder Angehörigen sie und ihre Kunst fotografieren sollten. Und: Sie haben es hervorragend geschafft! Ich freue mich, dass dieses Projekt zu einem so guten Ende geführt hat – das Ergebnis vieler, vieler E-Mails, Telefonate, Gespräche und natürlich großartiger Kunst. Danke allen Künstlern.
Ein herzliches Dankeschön an unsere Schirmherrin Dr. Simone Bagel-Trah, die in ihrem Grußwort erklärt, warum wir Künstler die ‚vermeintlich vermaledeite 13‘ nicht fürchten müssen. Ebenso danken wir dem GdHP-Vorstand, der mit einer großzügigen finanziellen Unterstützung dieses Projekt ermöglicht hat. Ich weiß, dass sie es nicht gerne lesen wird, aber es muss sein: Vielen Dank, liebe Frau Schrieber, auch Ihnen und Ihren Team-Kollegen für Ihre Arbeit.
An alle Leser und Besucher unserer Ausstellung appelliere ich daran zu denken, dass wir durch das hervorragende soziale Engagement unseres früheren und jetzigen Arbeitgebers, der Firma Henkel, in der Lage sind, solche Aktionen durchzuführen. Wir können ein wenig zurückgeben, indem wir an die Fritz-Henkel-Stiftung spenden. Mehr Informationen über das MIT-Projekt Bal Balika und wie Sie es unterstützen können, finden Sie hier im interaktiven Katalog zu unserer Ausstellung. Danke!“
Franz-Josef Walber
Gruppenkontakter „Farbeimer & Gipskopf“