Die 10. Fahrradreise der Radlergruppe der Henkelpensionäre führte vom 12. bis 21. Juni 2018 über 345 km am Main entlang von Bamberg bis nach Aschaffenburg.
Wie gewohnt wurden wir sicher mit dem Bus von Düsseldorf zu unserem Startpunkt nach Bamberg gebracht. Das Busunternehmen Ralf Ochsenbruch stellt einen modernen Anhänger zur Verfügung, der problemlos die eigenen Fahrräder aufnimmt. Verraten möchte ich gleich zu Anfang, dass nur einige wenige Teilnehmer der 18 Mann starken Gruppe noch auf elektrische Unterstützung verzichten. (15 Pedelec, 3 „normale“ Fahrräder.)
Aber zu unserem Start:
Los ging unsere Reise in der schönen fränkischen Stadt Bamberg. Dort haben wir eine kulinarische Stadtführung erlebt. Der Führer, ein netter junger Student, hat uns kosten lassen, womit die Menschen im Mittelalter und später sich ernährt haben. Wir hatten z. B. die Gelegenheit, original Süßholz zu probieren.
Der Abschluss der Stadtführung, die uns durch Kirchen/Dom und das Venedig-Viertel und zu einem herrlichen Rosengarten beim Schloss brachte, bildete der Besuch der Kloster Bräu Gaststätte.
Außer dem guten Bier (Spezialität Kellerbier / Rauchbier) wurden wir gleich an die herzhafte und deftige Küche mit Sauerbraten, Schweinebraten und Schäufele herangeführt. Das schmeckte allen.
Vollends angekommen waren wir dann, als wir zum Spätnachmittag/ Abend das Aussichtsrestaurant „Spezi Keller“, mit Blick über ganz Bamberg, erklommen hatten.
Nun konnte die Reise nur noch gut werden.
Die erste Etappe wurde mit den Fahrrädern am nächsten Morgen in Angriff genommen. Unser Ziel war das mittelalterliche Städtchen Haßfurt. Nach einem Erkundungsrundgang am Nachmittag setzten wir uns dann gemeinsam erwartungsfroh zum Abendessen in unserem Hotel an den für uns vorbereiteten Tisch. Wir haben an diesem Abend so viel gelacht wie sonst selten. Und das kam so:
Wir gaben unsere Bestellung/Wünsche beim Kellner auf und die Getränke waren bald bei uns. Aber das Essen ließ auf sich warten. Wir umschlichen die Küche und stellten fest, dass sich dort nichts rührte. Nach mehreren Getränkerunden ohne Essen wurde die Gruppe zwar ein bisschen ungeduldig aber immer lustiger. Als dann nach 2 ½ Stunden das Essen kam, hatten wir einen perfekten Abend.
Die nächsten Etappen waren dann Volkach, Ochsenfurt und Zellingen. Die wunderschönen Orte mit Kirchen/ Kapellen und Klosteranlagen haben uns alle sehr gut gefallen.
Ein Highlight der Touren am Tage sind jeweils unsere Picknicks. Und die laufen so ab:
Es wird was Leckeres eingekauft. Brot, Butter, Käse, Wurst (hessische Spezialitäten), Schinken. Obst, u.a. wie Melone, Ananas, Pfirsich, Kirschen. Gemüse, u.a. wie Paprika, Tomaten, Oliven. Manchmal Fischspezialitäten, alles fachgerecht vorbereitet von unserem Aktionsteam, despektierlich auch „Schmierfrauen“ genannt.
Alles wird in der freien Natur hergerichtet und mit einem Schlückchen Wein (es dürfen auch 2 sein) verzehrt.
Schmeckt genial und alle lieben es, die Fahrradpausen auf diese Art zu zelebrieren.
So kam spontan bei einem Picknick auf den Mauern des historischen Städtchen Dettelbach die Idee auf, einen Kirschkern-Weitspuck-Wettbewerb zu veranstalten. Ich habe vergessen, wer gewonnen hat, aber viel Spaß hat es auf jeden Fall gebracht.
Auf der Strecke zwischen Ochsenfurt und Zellingen haben wir die alte Bischofsstadt Würzburg besucht und hatten eine Stadtführung bei sehr warmem Wetter. Dabei besuchten wir neben dem beeindruckenden Würzburger Dom auch die Neumünster Kirche. Sie befindet sich an der Stelle, wo die Frankenapostel Kilian, Totnan und Kolonat angeblich den Märtyrertod starben.
Nach vielen interessanten Eindrücken waren wir dankbar, die Führung in einem schönen schattigen Klostergarten, dem Lusamgärtchen, ausklingen zu lassen. Innerhalb des Gartens befindet sich das Grabmal für den Minnesänger Walther von der Vogelweide.
Noch eine letzte Erfrischung und es hieß: „Räder wieder aufnehmen“. Über die „Alte Mainbrücke“, ein Wahrzeichen der Stadt, ging auf schönen Uferalleen zu unserem nächsten Ziel, Zellingen.
Weiter über Lohr am Main, wo wir Frauen im Hotel Bundschuh, eine wunderschöne Wellnesspause im Garten verbringen konnten. Die Fußballfans, unsere Herren, mussten sich derweil das WM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Mexico anschauen und das 0-1 verdauen.
Die nächste Etappe endete in der historischen Fachwerkstadt Wertheim. Dort nahmen wir an einer Nachtwächterführung teil. Diese startete in einen historischen Turm, in dem in früheren Zeiten die Gefangenen ins Loch geworfen wurden. Unbeschadet wieder draußen, hörten wir viele interessante Details über den im Mittelalter wichtigen Dreh- und Angelpunkt für den Handel.
In Miltenberg besuchten wir das Gasthaus "Zum Riesen". Dieses kann mit Fug und Recht als die älteste Fürstenherberge Deutschlands bezeichnet werden. Bier und Wein schmecken heute aber auch noch sehr gut.
Von dort aus ging es am nächsten Morgen zur Schlussetappe nach Aschaffenburg das letzte Mal auf die Räder. Die Residenzstadt wurde am nächsten Morgen erkundet, denn gegen Mittag hieß es, den Bus für die Heimreise zu beladen.
Von Aschaffenburg bis Düsseldorf war eine schnelle und kurzweilige Heimreise, bei der in einem letzten Picknick die Reste verzehrt wurden. Insgesamt war es, nicht nur durch die kurzen Etappen halber, bei bestem Wetter und immer guter Laune, eine wirkliche Genusstour.
Herzlichen Dank allen, die bei der Organisation und für das Gelingen der Reise sich eingebracht haben; besonders natürlich unserem Tourenleiter Klaus Napret. Wir alle freuen uns schon auf die nächste spektakuläre Tour.
Interesse geweckt? Herzlich willkommen! Weitere Informationen beim Tourenleiter.
Ursula Pfandt