Das Jahr 2018 beginnt ruhig (vergessen wir mal das Hochwasser), also noch Zeit für einen Gruppenbericht aus 2017.
90 Millionen Euro und sieben Jahre Bauzeit: Mitte August wurde in Minden die neue Weserschleuse eingeweiht. In der Binnenschifffahrt gilt sie als spektakuläres Großprojekt, das die Bedeutung Mindens als Drehscheibe für die nationale Binnenschifffahrt untermauert. Über 20 Mitglieder der Henkel-Pensionärs-Gruppe 218 (Henkel-Cordes, Porta Westfalica) trafen sich am 29. September 2017, um das Bauwerk zu besichtigen.
Zahlreiche spannende Fakten rund um Schleuse, Mittellandkanal, Weser und Binnenschifffahrt erhielten die Teilnehmer im Informationszentrum und während der Führung über die alte und neue Schleusenlange. Viele Bilder, Modelle und Zeichnungen veranschaulichten Historie und Technik.
Wie die Pensionäre erfuhren, war der Grund für die Baumaßnahme die Größe der modernen Großmotorschiffe. Die in den Jahren 1911-1914 errichtete „alte“ Schachtschleuse war für die aktuellen Güterschiffe zu klein geworden. Da der Mittellandkanal in den letzten Jahrzehnten weiter ausgebaut wurde, war es notwendig geworden, diesen wichtigen Abstieg hin zur Weser für diese Schiffe zu erweitern. Mit einer Nutzlänge von 139 m, einer Nutzbreite von 12,50 m und einer Hubhöhe von 13,30 m können nun auch die aktuellen Großmotorschiffe und Schubverbände vom Mittellandkanal zur Weser hin und umgekehrt geschleust werden. Zwischen Mittellandkanal und Weser überwinden sie dabei eine Höhendifferenz von 13,30 m.
Nach Beendigung der Schleusenführung enterte die Gruppe ein Fahrgastschiff der weißen Flotte in Minden. Bei Kaffee und Kuchen führte die Route über die „alte“ Kanalbrücke von 1914 sowie die „neue“ von 1998, nach der anschließenden Schleusung in der neuen Weserschleuse ging die Fahrt weseraufwärts bis nach Minden zur Schiffsmühle. Dort machte das Schiff kehrt, brachte die Gruppe wieder weserabwärts und endete mit einer zweiten Schleusung im Hafen am Mittellandkanal.
Mit vielen Informationen und Eindrücken verabschiedeten sich die Teilnehmer und verabredeten ein Wiedersehen im Jahr 2018.
Übrigens: Minden mit dem Wasserstraßenkreuz und den Schleusenanlagen ist auch für andere Gruppen als Reiseziel interessant…
Werner Schaper
